GIS-Kartografie
Ein Forstbetrieb besteht im Regelfall aus einer Vielzahl von
Waldbeständen, die sich als einzelne Wirtschaftsgüter
hinsichtlich ihrer Baumartenzusammensetzung und ihrer Altersstruktur
mehr oder weniger deutlich voneinander unterscheiden. Im Rahmen der
Forsteinrichtung werden diese Bestände einzeln inventarisiert.
Waldbauliche Maßnahmen wie Verjüngungen,
Pflegeeingriffe oder Holznutzungen werden einzelbestandsweise geplant
und im Rahmen des laufenden Betriebsvollzugs durchgeführt. Der
einzelne Waldbestand bildet damit, vergleichbar mit einem Feld in der
Landwirtschaft, die zentrale Inventur-, Planungs- und Vollzugseinheit.
In der kartografischen Darstellung wird der einzelne Bestand als
räumliche Geometrie abgebildet und mit Informationen aus der
Inventur, zum Beispiel zur Hauptbaumart und zur Altersklasse,
hinterlegt. Dazu kommen Wegeverläufe, Wildwiesen,
Holzlagerplätze und andere forsttypische Geometrien.
Forstbetriebskarte als statisches Abbild
Im Zuge der Forsteinrichtungsarbeiten wird regelmäßig eine Forstbetriebskarte als statisches Abbild des aktuellen Inventurbefundes erstellt. Kommt es zwischen den Inventurzeitpunkten zu einer Änderung der Geometrien (zum Beispiel durch geänderte Bestandesgrenzen, Verjüngungsflächen oder neue Wegeverläufe), zu einem Wechsel der Baumartenzusammensetzung oder der Alterklasse, werden diese Änderungen erst zum nächsten Inventurzeitpunkt in einer neuen Forstbetriebskarte umgesetzt. Verfügt der Forstbetrieb über ein dynamisches Betriebswerk, dann kann es dazu kommen, dass die Bestandesinformationen im Betriebswerk nicht mehr den geometrischen Informationen in der Forstbetriebskarte entsprechen.
Geografisches Informationssystem als Verknüpfung
Ein geografisches Informationssystem (GIS) stellt eine
computergestützte Verknüpfung zwischen den
räumlichen Geometrien und den für sie geltenden
Sachdaten (zum Beispiel Inventurbefunde oder Katasterangaben) her.
Änderungen in den Sachdaten werden auf die entsprechenden
Geometrien übertragen und kartografisch laufend aktualisiert.
Werden die Sachdaten mit Hilfe eines dynamischen Betriebswerks laufend
fortgeschrieben, wird das Ergebnis der Fortschreibung somit ebenso
aktuell kartografisch dargestellt. Auf diese Weise erhält der
örtliche Bewirtschafter eines Forstbetriebes beispielsweise
eine jährlich aktuelle Forstbetriebskarte.
Die Forstbetriebsberatung (FBB) arbeitet bereits seit mehreren Jahren
mit dem GIS-Programmen ArcView 3.2 sowie ArcGIS 8.2 der Firma ESRI (Environmental Systems
Research Institute mit Sitz in Redlands, Kalifornien). Auf der Basis
von Rasterdaten (Luftbild-, Kataster- oder topografische Karten) werden
im Programm die forstbetrieblichen Geometrien digitalisiert und mit den
entsprechenden Sachdaten verknüpft.
Bei Fragen wenden Sie sich bitte gerne per E-Mail an:
Info(@)FBB-Forst.de
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